Jagenberg Paper entwickelt neuen Rollenschneider
Papierveredlung ist in Jagenberg Papers DNA fest verankert. Die GmbH ist spezialisiert auf das Retrofit-Geschäft und ein wahrer Experte, wenn es um Service, Engineering und Instandhaltung der Maschinen geht. Auch auf dem Gebiet der Neumaschinen startet das Krefelder Unternehmen jetzt durch. Das neueste Juwel ist der J² Schmalschnitt Rollenschneider. Die Bezeichnung ist eine Hommage an die Jagenberg Holding, die bereits vor 70 Jahren Rollenschneider gebaut hatte. Nachdem vor rund 20 Jahren der Bau neuer Rollenschneider eingestellt wurde, leitet Jagenberg Paper nun mit dem Schmalschnitt-Rollenschneider die zweite Generation ein, daher „J²“.
Christoph Racz, Geschäftsführer der Jagenberg Paper GmbH, war von Anfang an am Prozess beteiligt und beschreibt, wie das Projekt zustande kam: „Unser Kunde Zellstoff Pöls trat im Herbst 2019 an uns heran mit einer Einladung zur Angebotslegung.“
Zellstoff Pöls AG
Die Zellstoff Pöls AG, eine Tochtergesellschaft der Heinzel Group, ist einer der größten Hersteller von hochwertigem, elementar chlorfrei gebleichtem Langfaser-Sulfatzellstoff in Mittel- und Südosteuropa. Der Premiumanbieter aus Österreich legt besonderes Augenmerk auf Qualität und Nachhaltigkeit.
Der J² Rollenschneider überzeugt durch seinen kompakten Bauraum. Er ist so konstruiert, dass sowohl unter als auch über der Maschine keine hydraulischen Zylindersysteme vorhanden sind. Stattdessen sind diese im Bauraum integriert, sodass die Maschine ideal geeignet ist für Installationen in Räumlichkeiten mit geringen Deckenhöhen und fehlender Unterkellerung. Die Schneidmaschine besticht außerdem durch ihre Schmalrollenfunktionalität. Auf Wunsch des Kunden können so Kleinformate mit einer Breite von 70 mm realisiert werden. Der Offlinerollenschneider ist zusätzlich als „Doktorroller“ ausgerüstet, was das Schneiden defekter Rollen ermöglicht und wodurch man diese wieder instand setzen kann.
J²: leistungsstark, sicher, nachhaltig
In der Papierproduktion der Pöls AG übernimmt der neue J² Rollenschneider die Weiterkonfektionierung schon geschnittener Papierrollen. Hierzu wird die Rolle auf dem sogenannten Tambour von 19 Messern in kleinere Rollen geschnitten, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1.500 m/min abgewickelt werden. Dank modernster Antriebstechnik können hierbei Kraftpapiere mit einem Flächengewicht von 20 - 120 g/m2 verarbeitet werden. Mathias Miskys von der Lebbing automation & drives GmbH ist begeistert, Teil des Prozesses gewesen zu sein: „Es ist toll, die über Jahre gesammelte Erfahrung im Automatisierungsbereich von unterschiedlichsten Rollenschneidmaschinen in eine Maschine einfließen lassen zu können.“ Auch die Maschinensicherheit ist außergewöhnlich und von der Lauer CE-Safety GmbH geprüft. „Die Druckwalze der Maschine ist – anders als bei nahezu allen anderen Maschinen anderer Anbieter – flexibel in jeder Position fixierbar, sodass Maschinenbediener bequem und sicher im Inneren arbeiten können“, erklärt Christoph Racz, der bereits seit 20 Jahren in der Papierindustrie tätig ist. Damit ist der Schutz der Mitarbeiter:innen bei Wartungsarbeiten an der zwei Tonnen schweren Druckwalze gewährleistet.
Das Werk in Pöls legt höchsten Wert auf CO2-Neutralität und Umweltfreundlichkeit. Aufgrund des hohen energetischen Optimierungsstandards war dem Kunden ein besonders energieeffizienter Rollenschneider wichtig. Für eine solche Sondermaschine mit hoher Energieeffizienz stehen sogar staatliche Fördermittel zur Verfügung. Da der Rollenschneider von Jagenberg Paper die gewünschten Kriterien erfüllt, gilt er als äußerst energieeffizient und nachhaltig, nicht zuletzt durch seine CO2-freundlichen, kurzen Lieferketten.
Abnahme im Dezember
Im Dezember 2021 fand die Werksabnahme und Vorinbetriebnahme im Werk von Jagenberg Paper statt. Nach dem Transport nach Österreich erfolgte beim Kunden die finale Montage. Vor Ort unterstützten zwei Supervisoren und zwei Elektrotechniker der Firma Jagenberg Paper die Installation tatkräftig.
Zum umfassenden Service von Jagenberg Paper gehört auch die technologische Betreuung des J² Rollenschneiders sowie weiterer Rollenschneider im Werk der Pöls AG. „Trotz der anspruchsvollen Situation unter der Corona-Pandemie haben alle Mitarbeiter:innen dazu beigetragen, dass der Rollenschneider termingerecht fertiggestellt werden konnte“, zieht Jagenberg Paper Geschäftsführer Christoph Racz ein sehr zufriedenes Resümee. „Das war eine großartige Leistung von allen Beteiligten!“
Dem energieeffizienten, kompakten Rollenschneider sollen nun auch zukünftig weitere Neumaschinen aus dem Hause Jagenberg Paper folgen.