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Renaturierung auf dem Firmengelände der Kampf Schneid- und Wickeltechnik GmbH in Dohr

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Renaturierung auf dem Firmengelände der Kampf Schneid- und Wickeltechnik GmbH in Dohr

Seit Anfang 2021 ist Marc Jobelius bei Kampf Produktionsverantwortlicher für die Standorte Dohr und Wiehl. Der 47-jährige hat 1990 bereits seine Ausbildung im Unternehmen absolviert. Im Interview spricht er über die Pläne zur Renaturierung eines Teils des Werksgeländes in Dohr.

Renaturierung
Die Renaturierung bezeichnet die Wiederherstellung von vielfältigen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Es werden Maßnahmen umgesetzt, um Ökosysteme wieder in einen naturnahen Zustand zu bringen.

Herr Jobelius, die Renaturierung des Firmengeländes liegt Ihnen sehr am Herzen. Wie kam das Projekt zustande?


Es hängt wohl vor allem damit zusammen, dass ich ein großer Naturfreund bin, und deshalb ist mir auch wichtig, dass unsere Mitarbeiter:innen einen Rückzugsort in der Natur finden. Bereits 2019, nachdem wir das Hauptgebäude in Dohr bezogen hatten, haben der damalige Geschäftsführer der Kampf Schneid- und Wickeltechnik GmbH Herr Dr. Witt und ich, zusammen mit freiwilligen Mitarbeiter:innen, das Blumenbeet der Voranlage bepflanzt. Das war quasi der Startschuss für das aktuelle Projekt.

Seit letztem Jahr wird das Gelände sogar von tierischen Bewohnern bevölkert. Wer hatte die Idee zum Bau eines Insektenhotels?


Über einen Freund meines Schwiegervaters, der bereits mehrere Insektenhotels gebaut hatte, kam ich auf die Idee. Er stellte das Hotel im Sommer 2021 in zweieinhalb Monaten fertig. Insekten aller Art finden seitdem hier Unterschlupf: Ameisen, Käfer und Kleininsekten, Schmetterlinge, aber auch Fledermäuse. Zusätzlich haben wir mit Unterstützung der Imkerin Steffi Erdmann zwei Bienenstöcke auf dem Gelände angesiedelt. Den Honig, den die Bienen produzieren, verkaufen wir an Interessierte. Weiterhin geplant sind ein Teich und eine Blumenwiese für Schmetterlinge.

So ein Projekt wird natürlich nicht nur von den Mitarbeiter:innen wahrgenommen, sondern auch von außen. Steckt eine Strategie dahinter?


In erster Linie möchten wir einen Begegnungsraum für unsere Mitarbeiter:innen schaffen, aber auch für die Schüler:innen aus der Umgebung. Wir pflegen mehrere Schulkooperationen und möchten den Schüler:innen einen Ort für biologischen Unterricht bieten. So sollen sie außerhalb der Technik eine Verbindung mit dem Unternehmen knüpfen. Der Name unseres Unternehmens – Kampf – soll positiv besetzt werden, damit unser Angebot an Praktikums- und Ausbildungsplätzen attraktiver wird.

„Wir möchten die Region frühzeitig auf die Firma Kampf Schneid- und Wickeltechnik GmbH aufmerksam machen. Mit Projekten wie dem Insektenhotel bringt man sich ins Gespräch, sogar generationsübergreifend. Damit machen wir uns als Arbeitgeber attraktiv."

Marc Jobelius, Produktionsleiter bei Kampf Schneid- und Wickeltechnik GmbH & Co. KG

Wodurch zeichnet sich der Standort Dohr aus? Gibt es besondere Merkmale?


Ich betrachte den Standort Dohr als eine „Abteilung“ des Hauptstandortes. Der Standort ist im Vergleich zu Wiehl deutlich kleiner, was die Wege kürzer macht. Wir handeln agil und verstehen uns als eingeschworene Einheit mit einem umfassenden Know-how, da wir nur Fachkräfte beschäftigen. Davon profitiert wiederum das Gesamtunternehmen Kampf. Wir pflegen eine gute Zusammenarbeit mit unserer Berufsschule und machen so auch Auszubildende anderer Unternehmen auf Kampf aufmerksam für einen möglichen Job nach ihrer Ausbildung. Da wir ein Prüfungsbetrieb sind, können die Auszubildenden ihre Prüfungen zum/zur Zerspanungsmechaniker:in Dreh- und Frästechnik auch direkt bei uns vor Ort ablegen. Das macht den Standort Dohr besonders.

Planen Sie noch weitere Renaturierungsprojekte?


Der renaturierte Bereich in Dohr wird gut angenommen, weshalb wir diesen Ansatz weiterverfolgen möchten. Größeres, standortunabhängiges Denken ist vonnöten, um für unsere Mitarbeiter:innen, aber auch die Menschen in den Gemeinden, einen naturnahen Begegnungsort zu schaffen.

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