Teil 2, Von Teamarbeit und dem Nachhaltigkeitsbeitrag des Einzelnen: Sustainability Manager Dr. Sascha Schneiderwind im Gespräch
Intern ist es großartig, zu sehen, wie alle an einem Strang ziehen. Nachhaltigkeit ist Teamarbeit und ohne die lokale Unterstützung der operativen Gesellschaften wäre der Bericht nicht möglich gewesen. Und auch extern ist das Feedback sehr, sehr gut. Sie müssen ja bedenken, dass wir erst für 2025 berichtspflichtig sind. Da waren viele Lieferanten und Kunden schon verwundert. Sie haben nicht erwartet, dass wir uns damit in dieser Tiefe befassen. Auch Banken, beispielsweise, waren positiv überrascht, dass wir uns als mittelgroßes Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit bereits so intensiv beschäftigen.
Aber wir lehnen uns nicht zurück und drücken bei Bedarf die Play-Taste. Im Gegenteil: Wir wissen, dass unsere Arbeit im Einklang mit den Interessen unserer Stakeholder steht – und sie ist noch lange nicht getan. Wir wollen Emissionen minimieren, nachhaltigere Lieferketten nutzen, als Arbeitgeber vorbildlich sein und auch die gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen, die wir als Unternehmen haben. Und natürlich weiterhin über diese Anstrengungen berichten.
Ehrlicherweise kann man das nicht mit konkreten Maßnahmen beantworten. Stattdessen bieten wir drei Ebenen zu berücksichtigen: Erst einmal hilft unser Verhaltenskodex, negative Auswirkungen zu minimieren. Das ist unsere moralische Verpflichtung und daran sollten sich alle halten. Zum Zweiten muss man sich Nachhaltigkeit bewusst machen. Nachhaltiges Handeln beginnt damit, dass man darüber nachdenkt: Muss das Licht wirklich brennen oder lüfte ich im Winter richtig? Ich freue mich zum Beispiel ungemein, wenn im Travelmanagement E-Autos gebucht werden. Daran sieht man: die Belegschaft denkt mit und hat Nachhaltigkeit schon verinnerlicht.
Und zum Dritten geht es um den flächendeckenden Einfluss als Unternehmen. Alle Mitarbeitenden sind eingeladen, sich für bessere Prozesse oder Optimierungen an Maschinen einzubringen. Schließlich kennen diejenigen, die unsere Maschinen konstruieren und montieren, ihr Aufgabenfeld am besten. Und jede Idee ist es wert, geäußert und gehört zu werden! Dazu haben wir einen Kontaktpfad eingerichtet. Ich bin über sustainability@jagenberg.com ansprechbar und helfe, Initiativen in die richtigen Bahnen zu lenken.
Ab nun werden wir jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht publizieren. Wir arbeiten so, als seien wir berichtspflichtig, auch wenn dies erst ab 2025 der Fall ist. Als nächstes etablieren wir an den Standorten der Gruppe in der ganzen Welt ein Accelerator Program, eine Art Botschafternetzwerk, um unsere Initiativen vor Ort zu verankern. Viele Gesellschaften installieren, beispielsweise, bereits in großem Maßstab Photovoltaikanlagen und beziehen regenerativen Strom. Ferner arbeiten wir daran, die Scope-3-Emissionen noch besser zu bilanzieren, also all jene Treibhausgase, auf die wir keinen direkten Einfluss haben.
Über ein großes Ziel sprachen wir bereits: Ich möchte, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter an unseren Nachhaltigkeitsinitiativen partizipieren kann – und es auch tut! Es ist gerade einmal 12 Monate her, dass wir angefangen haben CO2 zu bilanzieren. Nun gilt es, die greifbaren Hebel aufzuzeigen. Nachhaltigkeit kann ja auch Spaß machen: Denken Sie an Stadtradeln oder Wettbewerbe unter den Abteilungen, wer mehr Bäume pflanzt oder eine bessere Klimabilanz aufweist. Da gibt es zahlreiche Möglichkeiten.
Um Mitarbeitende einzubinden, haben wir jüngst eine Onlineumfrage gestartet, die die Interessen der Kolleginnen und Kollegen abbildet. Ist Umwelt das zentrale Thema für sie? Berühren sie soziale Themen oder Bildung? Oder stellt Gesundheit ein wichtiges Interessengebiet dar? Auf diese Bedürfnisse werden wir auch die Inhalte im Unternehmen abstimmen. Und ich kann schon so viel verraten: die Rücklaufquote ist einfach super. Nach 24 Stunden hatten schon 20 % der Belegschaft geantwortet!
Getreu unserem Leitbild „Create.Future.Together“ heißt es in punkto Nachhaltigkeit „Caring for the future“. Das ist etwas, was ich mir wünsche: dass alle Mitarbeitenden der Jagenberg Gruppe an dem Thema Interesse haben und es mit Leben füllen werden. Und mein Eindruck ist, dass wir auf einem sehr guten Weg sind!