Der Brückenbauer: HR-Spezialist Heinrich Thorwesten im Interview
Das mag ein ungewöhnlicher Vergleich sein, aber auch in guten Sportspielen ist das Team mehr als die Summe seiner Teile. Da ist es wie im echten Leben: Ein guter Coach holt alles aus einer Mannschaft raus. Diesen Aspekt von Teamwork bringe ich schon seit 2016 in die Personalarbeit bei Kampf ein. Und das stellt nun meine Hauptaufgabe dar, die all das vereint, was ich vorher beruflich und privat gern getan habe!
Ich sehe mich als Talentscout, um noch einmal das Fußballbild zu benutzen. Meine Aufgabe ist es, Menschen zu finden, die zu unserer Gruppe passen und sie anschließend zu halten. Dabei arbeite ich eng mit den Führungskräften zusammen, denn aus meiner Erfahrung verlassen Mitarbeitende keine Unternehmen, sie verlassen vielmehr ihre Vorgesetzten.
Deshalb habe ich die neue Aufgabe damit begonnen, erst einmal persönlich mit den Geschäftsführern der Gesellschaften zu sprechen: Wo stehen die Unternehmen? Wo wollen sie hin? Gibt es spezielle Wünsche hinsichtlich der Personalarbeit? Durch die Termine vor Ort konnte ich auch ein Gefühl für die Mitarbeitenden in den Gesellschaften gewinnen und die Arbeitsumgebung kennenlernen.
Nach diesem ersten Schritt erarbeiten wir Strukturen, um die Personalarbeit noch weiter zu verbessern. Dazu gehört es, einheitliche Standards zu schaffen und Synergien zu nutzen, zum Beispiel durch gruppenweite Softwarelösungen. Davon profitieren dann alle Unternehmen in der Gruppe, auch die kleineren Gesellschaften.
Auch wenn ich weiterhin tageweise bei Kampf in Wiehl sitze, bin ich nun viel mobiler: Ich arbeite aus dem Homeoffice und zu einem Teil in Krefeld und an den übrigen Standorten. Dadurch bin ich nicht nur nah an den Menschen und den Unternehmen, sondern kann Brücken zwischen den Unternehmen und ihren Kulturen bauen. Das ist eine enorm spannende Aufgabe!
Viele Methoden, die wir bei Kampf bereits erfolgreich genutzt haben, kann ich jetzt für die Gruppe übernehmen: Führungskräftetrainings, Schulungskatalog, betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit sind Themen, die uns als Arbeitgeber insgesamt attraktiver machen.
Auch Konzepte wie die Zusammenarbeit mit Schulen und Auftritte auf Ausbildungsmessen kommen sehr gut an. Damit begeistern wir Schülerinnen und Schüler schon früh für den Maschinenbau. Und da sehe ich eine große Chance: Gerade im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, Anm. d. Red.) herrscht ein Wettbewerb um Fachkräfte und motivierte Auszubildende. Diese können wir mit guter Personalarbeit für die Jagenberg Gruppe gewinnen.
Einen weiterer Schwerpunkt in meiner Personalarbeit ist es, die Menschen an unsere Unternehmen zu binden. Das gelingt, wenn wir gute Führungskräfte haben, die den Mitarbeitenden Vertrauen und Wertschätzung entgegenbringen. Das wirkt sich direkt auf das Arbeitsklima aus und Bewerberinnen und Bewerber spüren das.
So können wir neue Leute gewinnen und dafür sorgen, dass diejenigen, die bei uns arbeiten, dies auch weiterhin gern tun.
Ich möchte mit der Jagenberg Gruppe in der Champions League der Personalentwicklung spielen. Das heißt, dass wir ein Team haben, das alle Gesellschaften gleichermaßen unterstützt. Auf dieser Grundlage können wir motivierte, engagierte Kolleginnen und Kollegen begeistern und den Erfolg der Jagenberg Gruppe nachhaltig sichern.